: DSL-Drosselung der Telekom illegal? Bundesregierung verlangt Prüfung durch Netzagentur

Bereits gestern berichteten wir ausführlich darüber, dass die Telekom ab dem 2. Mai 2013 für alle Neukunden nur noch Volumenverträge anbietet, die je nach DSL-Geschwindigkeit ein gewisses monatliches Freikontingent an Datentransfer beinhaltet. Ist dieses aufgebraucht, drosselt der Anbieter den DSL-Speed des betroffenen Kunden auf halbe DSL-Geschwindigkeit (384 kbit/s) zurück, was die Nutzung von Online-Streaming-Diensten wie Xbox Video, LOVEFiLM quasi unmöglich macht.

Interessant ist allerdings die Tatsache, dass der Telekom-eigene Mediendienst "Entertain" von dieser Drosselung ausgeschlossen ist. Für viele Kunden und Wirtschaftsexperten ist dies eine klare Form der Wettbewerbsverzerrung und ein Angriff auf die Netzneutralität.

Während derzeit deutschlandweit die Protest-Stimmen lauter werden hat sich nun auch der deutsche Bundestag eingeschaltet. Wie die Kollegen vom "Spiegel" berichten, hat sich Wirtschaftsminister Philipp Rösler bereits schriftlich an den Telekom-Vorstandschef René Obermann gewandt und bat um eine Erklärung. Gleichzeitig machte er unmissverständlich klar, dass die Bundesregierung die "weitere Entwicklung in Bezug auf eine eventuell unterschiedliche Behandlung eigener und fremder Dienste unter dem Aspekt der Netzneutralität sehr sorgfältig verfolgen" werde.

Auch die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner ist skeptisch darüber ob es der Telekom überhaupt erlaubt ist, solche Einschränkungen für fremde Angebote durchzusetzen. Sie fordert derzeit eine sorgfältige Prüfung durch die Bundesnetzagentur.

Was denkt ihr über diesen Vorstoß der Telekom? Werden sich im Laufe der Zeit alle anderen Provider anschließen und wird es somit über kurz oder lang nur noch Volumenverträge geben? Sagt uns eure Meinung hier in den Kommentaren.

Du willst mehr?
Werde registriertes Mitglied von XboxFRONT und nutze zahlreiche zusätzliche Funktionen wie die Watchlist, werde Fan unserer facebook-Seite, folge uns bei Twitter oder abonniere unseren RSS-Feed.
25.04.2013 : Matthias Brems