Test: Dragonball Z Burst Limit

Wem der Begriff Piccolo nur aus der Hotelzimmer-Minibar bekannt ist, Raditz für eine ausländische Bezeichnung für „Ratte“ hält und Yamchu mit einer kulinarischen Speise aus Fernost in Verbindung bringt, ist wohl noch nie mit den Dragonball-Comics in Kontakt getreten. Kuriose Namen, piepsige Stimmen, fulminante Spezialattacken und ausufernde Dialoge sind nach wie vor das Markenzeichen und unverwüstliches Erfolgsrezept der Serie. Da kommt die von Fans lang herbeigewünschte NextGen-Adaption „Dragonball Z Burst Limit“ gerade recht. Also: Ärmel hochgekrempelt, Fäuste geballt und in den Ring gestiegen.
Modernisierung betagter Tugenden
Die Dragonball-Franchise ist ein echtes Phänomen in der Videospiel-Industrie. Trotz der inhaltlich stets gleichen Spielelemente und der unangetasteten Story, fanden die Spiele offensichtlich so viel Anklang, dass sich die Reihe auch über Jahre kommerziell noch immer auszahlt. Ein Bruch in dieser Ideologie unternimmt auch Dragonball Z Burst Limit nicht, das Spiel wirkt abermals wie ein Add-On der alten PlayStation-Ableger. Das beginnt schon bei der Story, die in sich konsistent erzählt wird. Im Herzstück des Spiels, dem Z-Modus, spielt ihr die komplette Dragonball Z-Saga nach. Generell heißt das, dass es die Saiyajin, Freezer sowie Cell-Saga zu bestehen gilt.

Die Story wird serientypisch durch ausufernde Dialoge vorangetrieben, in denen sich die Akteure mehr oder weniger sinnfreie Floskeln um die Ohren hauen. Wer sich aber noch nie mit der Dragonball-Saga auseinandergesetzt hat, wird es schwer haben, alle Namen in einen Kontext zu bringen. Eine Tatsache, die nicht nur bei Frischlingen für Verwirrung sorgt, sondern auch DB-Fans sauer aufstoßen dürfte, ist die geringe Spieldauer. Die drei Sagen sind mit einer durchschnittlichen Gesamtspielzeit von vier bis fünf Stunden extrem kurz ausgefallen. Zwar dürft ihr jedes Kapitel in fünf unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen angehen, das tröstet aber kaum darüber hinweg. Ferner werden die drei Sagen sehr zusammenhanglos erzählt. Warum und woher Feind XY plötzlich auftaucht, bleibt für Unwissende ein Rätsel.

Was anschließend noch bleibt, ist ein stinknormaler VS-Modus sowie eine Herausforderungs-Variante, wo es etwas darum geht, hintereinander so viele Schergen wie nur möglich in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Dagegen deckt das Charakter-Aufgebot jegliche Wünsche ab. Von Son-Goku, Picollo und Vegeta über Krillin und Tenschinhan bis hin zu den Bösewichten Freezer, Nappa und Cell geben sich alle die Ehre, die im Dragonball-Universum Rang und Namen haben.

11.06.2008 : Patrick Schröder