Hands On: Turok

Als Reptilienjäger muss man dafür ausgebildet sein, seine Beute auf lautlose Art zu töten. Auf sanften Sohlen pirscht man aus einem Gestrüpp heraus an den Feind heran, zückt das gut geschliffene Messer und schneidet ihm die Kehle durch. Der Videospielheld Joseph Turok kann von diesen Meuchelaktionen ein Liedchen singen, schließlich ist er einer der Dienstältesten Urväter des Shooter-Genres, der sowohl mit klassischen Waffen wie Pfeil und Bogen als auch mit modernen, futuristischen Projektilwummen hünenhaften Dinosauriern und anderen bösartigen Kreaturen zu Leibe rückt.

Anfang Februar debütiert Turok auf den NextGen-Konsolen Xbox 360 und PlayStation 3. Nachdem wir uns auf der Games Convention 2007 ein ausführliches Bild vom Singleplayer Modus machen konnten, wurden wir knapp drei Wochen vor dem Verkaufsstart im Rahmen einer Pressevorführung in Hamburg in den Mehrspieler Modus entführt. Wir griffen selbst zum Controller und haben uns mit anderen Pressevertretern erbitterte Gefechte geliefert. In unserem Hands On-Bericht erfahrt ihr genaueres zum globalen Urzeitgemetzel der Neuzeit.
Schussgefechte im grünen Dickicht
Im Vorfeld gab es nicht allzu viele Details zum Mehrspieler Modus von Turok. Entsprechend gespannt waren wir, was Propaganda Games auf die Beine stellen würde. Eines sei vorweg erwähnt: Als eingefleischte Shooter-Haudegen werdet ihr auf den ersten Blick keine echten Innovationen feststellen. Maximal 16 Teilnehmer nehmen an den Spielmodi Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the Flag, Assault Capture the Flag und diversen War Games teil, die nach eigenen Wünschen individualisiert werden können. Außerdem gibt es noch eine kooperative Spielvariante für bis zu vier Spieler, die wir euch in einem späteren Abschnitt dieses Hands Ons näher vorstellen. Zuvor möchten wir einige Worte zu den von uns angespielten Maps „Testing Ground“, „Fire Storm“ und „Splicer“ verlieren, die besonders durch ihre schiere Größe und weiträumigen Abschnitte bestechen. Die Ausmaße übertrumpfen selbst die von Halo 3 um ein Vielfaches. An thematischer Abwechslung mangelt es ebenso wenig. Während auf Testing Ground in größtenteils offenem Dschungel-Territorium gekämpft wird, sind bei den anderen beiden Karten verwinkelte Gänge und mehrere Etagenbereiche in gleißenden Feuergebieten mit an Bord. Auf die fünf restlichen Karten konnten wir noch keinen Blick werfen.

Beim Waffenrepertoire gibt es ebenso wenig zu meckern. Zu Beginn startet jeder Spieler mit einer Standardwumme - einer Art Maschinenpistole. Überall im Level verteilt liegen weitere Kaliber, die ihr für eure Zwecke gebraucht– von Handfeuerwaffen, über Shotgun und Sniper bis hin zum Plasmagewehr. Sogar mit einem Flammenwerfer könnt ihr euren Feinden buchstäblich einheizen. Besonders angetan hat es uns der Raketenwerfer, der nach dem Aufprall des Geschosses eine riesige Detonations-Druckwelle erzeugt und sämtliche Gegner in seinem unmittelbaren Radius in Schutt und Asche legt. Das bringt euch nicht nur Punkte ein, sondern ist dank hervorragender Effekte auch noch ein echter Hingucker. Einzig die hohe Sensibilität, die selbst auf niedrigster Stufe, ungewollt für hastige Schwenks sorgt, fällt ein wenig negativ ins Gewicht. Wir hoffen, dass sich die Entwickler diesem Makel bis zum Release noch annehmen oder später mit einem Patch an CoD 4-geschulte Gamer denken.

15.01.2008 : Patrick Schröder