Test: Halo 2

Da ist es also, das meisterwartete Spiel für die Xbox. Während Hersteller Bungie es bis zum Release schaffte, normale Fans von der Geschichte fern zu halten, erschienen doch wieder einmal vorher kopierte Versionen. Trotzdem wurde endlos gewartet, Partys weltweit und Mitternachsverkäufe schafften einen unglaublichen Hype um das Spiel. Ist Halo 2 gut genug und der Erlöser der Spielergemeinde? Oder hat Microsoft nur einen Hype per Marketing geschaffen? Wir haben den Titel getestet.
Der erste Teil von Halo – inzwischen auch für PC erschienen – ist der meistverkaufte Titel für die Xbox und der Protagonist Masterchief ist ähnlich wie Mario für Nintendo das Maskottchen der Xbox. Es war also klar, dass Bungie mit dem zweiten Titel ans Limit der Xbox gehen müsste. Trotz der Limitationen der Xbox in Punkto Speicher, Grafikkarte und Prozessor, waren die ersten Screenshots und Videos sehr vielversprechend. Und wirklich: Bungie hat alles aus der kleinen schwarzen Box von Microsoft herausgeholt.

Grafisch ist Halo 2 der Referenztitel auf der Xbox, löst Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay ab und bringt das Gefühl von Weite auf den Bildschirm wie es sonst nur für PC Spiele möglich schien. Konstant bewegt sich etwas, am Himmel bewegen sich Invasionsschiffe, Explosionen erschüttern den Boden und alle Details sind plastisch ausgestaltet. Wer sich Screenshots vom Masterchief in Halo und jetzt in Halo 2 nebeneinander anschaut, sieht sofort den Unterschied. Dass dies fast komplett ohne Ruckler möglich ist, verwundert. In einigen Zwischensequenzen kommt es zwar zu einigen so genannten Pop-Ups (Gegenstände und Personen springen ins Bild) aber durch die Action geladene Atmosphäre fällt dies praktisch überhaupt nicht auf.

Der Sound bewegt sich auf ähnlich hohem Niveau. Zwar sind in der deutschen Sprachfassung nicht die berühmten und perfekten Synchronstimmen enthalten, die Musik und gesamte akustische Atmosphäre macht dies wett. Wer in den vollen Genuß kommen möchte, sollte die englische Version testen, da die Stimmen die Geschichte bereichern und mehr erlebbar machen. Wie aus Halo schon bekannt, spielt die Musik eine große Rolle, um den Spieler in die Geschichte zu ziehen. Marty O'Donnell übertrifft mit seiner Musik den Vorgänger, Chöre verzaubern, Streicher pushen den Spieler zu neuen Höchstleistungen und der Adrenalinspiegel steigt konstant. Auch hieraus resultiert das geschlossene Gesamtkonzept von Halo 2, welches einfach funktioniert: der Spieler befindet sich in einem konstanten Actionrausch.

10.01.2005 : Philipp Rogmann