Test: WET

Die Rechnung „schöne Frauen“ plus „Schusswaffeneinsatz“ ist nicht nur eine simple Addition, sondern auch in Videospielkreisen längst eine altbekannte Rezeptur, um Konsumentenherzen höher schlagen zu lassen. Wet fügt dieser Mischung noch eine gehörige Portion Emanzentum, Brutalität und Grindhouse-Flair hinzu. Alles nur simple Mathematik? Oder doch gelungene (Kopf-)Akrobatik?
Das „Ich-bin-der-Boss“-Gefühl
Schon auf der GamesCom in Köln konnten wir uns mit Rubi Malone durch Horden von anonymen Klon-Gegnern ballern. Das Hauptaugenmerk von Wet wurde bereits damals klar: Ballern und Hirn ausschalten! So sucht man tiefgründige Charaktere und Abwechslung genauso vergeblich wie Verschnaufpausen oder eine wirklich ernst zu nehmende Story. Leider kommt auch in diesem Tohuwahobu kein Feeling der totalen Zerstörung auf. Die meisten Gegenstände in Levels sind nämlich nicht zerstörbar, so wirken die Umgebungen auch bei ansprechender Gestaltung meist etwas steril.

Wet will vor allem eines sein: Stylisch – und das ist es auch. Der Flimmer-Effekt der über das Spiel gelegt wurde, passt gut zur antreibend-rockigen Musikuntermalung, die glatt aus den Siebzigern stammen könnte.. Während ihr mit Hechten, Knierutschern, Wandläufen, Seil-Abfahrten und ähnlichen Akrobatik-Moves eure Kontrahenten niederstreckt, passt sich die Musik der Action auf dem Bildschirm an und gibt so einem ein angemessenes „Ich-bin-der-Boss“-Gefühl.

16.10.2009 : Peter Lebrun