Test: The Saboteur

Entwickler Pandemic ist zwar Geschichte, doch Saboteur findet dennoch den Weg in die Händlerregale. Der letzte und zugleich höchst ambitionierte Open-World-Titel dieser Schmiede versucht mit interessantem Setting und ungewöhnlicher grafischer Gestaltung zu punkten. Unser Review verrät, ob wir es mit einem Abschiedsgeschenk der Extraklasse oder doch mit einem uninspirierten Schnellschuss zu tun haben.
Devlin trifft auf Dierker
Sean Devlin ist ein Draufgänger wie er im Buche steht – trinkend, rauchend, fluchend, prügelnd. Natürlich ist der Ire auch noch Rennfahrer und erfüllt damit so ziemlich jedes Klischee eines Actionhelden. Dass dies nicht das einzige Klischee bleiben wird, ist spätestens mit dem Auftritt seines völlig überzeichneten Kontrahenten allzu klar. Kurt Dierker heißt der Herr, ist ebenfalls Rennfahrer, ziemlich aufbrausend, arrogant und – natürlich – Nazi. Als Setting wählte Pandemic nämlich das von den Deutschen besetzte Paris der 40er, wenngleich man die Stadt der Liebe so bestimmt noch nie gesehen hat. Doch dazu später mehr. Worum geht es?

Relativ schnell wird klar, dass wir es nicht mit einem klassischen Kriegsspiel zu tun haben, sondern vielmehr mit einer klassischen Rachegeschichte, die lediglich im Zweiten Weltkrieg angesiedelt ist. In einem geheimen Raum, inmitten der Garderobe spärlich bekleideter Damen einer Tanzbar, hat sich Sean ein Versteck eingerichtet – sicherlich nicht das schlechteste. Aus dem Untergrund agiert er als Saboteur um den Schergen des Naziregimes einzuheizen. Doch wie kam es dazu? In einer spielbaren Rückblende nehmt ihr an einem Autorennen teil, werdet von Dierker jedoch betrügerisch um den Sieg gebracht. Eine eigentlich harmlose Racheaktion unsererseits endet übel als wir in Gefangenschaft geraten und den Mord an einem Freund mitansehen müssen. Der Moment in dem Dierker den Abzug seiner Waffe betätigt markiert nicht nur den Anfang unseres Rachefeldzugs, sondern auch das Ende aller Farben.

16.12.2009 : Benjamin Doum