Preview: Forza Motorsport

Microsoft zeigt sich mutig: Da Sony mit „Gran Turismo 4“ schon den neusten Teil der GT-Reihe ins Rennen schickt, muss die Xbox eine Alternative bieten, um den Racing-Fans ein ähnliches Erlebnis bieten zu können. Die Ziele sind klar: Den Konkurrenten aus dem Hause „Sony“ in jedem Punkt übertreffen und eine neue Referenz in Sachen Rennsimulationen erschaffen. „Forza Motorsports“ soll die Vorzüge aus der GT-Reihe mit den Tuningmöglichkeiten eines „Need for Speed Underground“ verbinden und somit die absolute Erfahrung für Racing-Fans darstellen.
Aber um der GT-Reihe den Auspuff zu zeigen muss sich Microsoft ordentlich in Zeug legen…
Benzin im Blut
Sehr wichtig für die Entwickler von Microsoft-Games ist die Steuerung von Forza Motorsports.
Um eine Steuerung, die der eines wirklichen Autos stark gleicht, zu ermöglichen, wurden Automechaniker zur Entwicklung hinzugezogen um ihr „Know How“ was Autos betrifft spielerisch sinnvoll in den Titel einzubauen. So soll sich jedes Detail wie im wirklichen Rennsport auf das Fahrverhalten auswirken. Es ist so möglich, die Performance des Wagens durch den gewählten Reifendruck bzw. die Reifentemperatur merkbar zu ändern.

Der Tuningmodus soll den eines Gran Turismo in die Schranken weisen und dem Spieler die Möglichkeit geben, jedes Bauteil eines Wagens auszuwechseln. Wirft man sich mit seinem frisch aufgemotzten Wagen ins Rennen, fällt sofort die authentische Wirkung auf das Fahrverhalten aus – selbst kleinste Änderungen am Getriebe sind am Fahrverhalten auszumachen. Auch der Tankinhalt sollte gut durchdacht sein, denn zu viel Benzin im Tank beeinflusst die Höchstgeschwindigkeit, während zu wenig den Spieler zu vielen „Pit-Stops“ zwingt.

Um auch was für's Auge zu bieten, kann der Spieler aus verschiedenen optischen Tuningteilen sein Traumauto zusammenstellen: Von riesigen Spoilern bis hin zu farbigen Vinyls auf der Karosserie, sind dem Spieler keine Grenzen gesetzt, das Auto seinen Wünschen entsprechend zu gestalten. Selbst Änderungen an der Aerodynamik sollen sich merklich auf das Fahrverhalten der Boliden auswirken. Ein riesiger Spoiler führt beispielsweise dazu, dass das Auto förmlich auf den Asphalt gepresst wird. Jedoch sollen sich die verfügbaren Tuningmöglichkeiten stark an der Realität orientieren; während für einen VW Golf zig Tuningteile zur Verfügung stehen, so kann man an einem Ferrari im Gegensatz dazu nur wenige Teile anbringen. Forza Motorsport ist das erste Rennspiel, welches umfangreiche Leistungstunings und optische „Schnick Schnack“-Tunings in diesem Umfang vereinen soll. So sollen die „Motoren-“ wie auch die „Style-"Fans gleichermaßen angesprochen werden.

Absolut neu im Rennspielgenre ist die Tatsache, dass die unterschiedliche Last, die auf die Autos wirkt, sich voll auf das Gameplay auswirkt. So gilt es, in jeder Kurve volle Konzentration zu zeigen und jedes Rennen stellt eine neue Herausforderung dar, wie es im echten Leben der Fall ist. Je nachdem, wie die Kurven angefahren werden, wirken sich andere Druckpunkte auf das Auto aus und beeinflussen das Fahrverhalten.

Um eine Punktgenaue Steuerung zu gewährleisten, werden die Joypad-Eingaben 180 mal pro Sekunde (!) abgefragt und an das Spiel weitergegeben. So führt jede noch so sensible Stickbewegung zu einer sehr authentischen Lenkbewegung des Wagens. Größter Kritikpunkt der GT-Reihe ist das fehlende Schadensmodell der Autos. Egal, mit welcher Geschwindigkeit man in einen Reifenstapel fährt, auf das Äußere wie auch das Innenleben des Autos hatten solche Unfälle keinen Einfluss. Da die Jungs von Microsoft „klotzen statt kleckern“, bietet Forza in diesem Punkt das volle Programm: Jeder Unfall wirkt sich realistisch auf die Chassis der Autos aus, während herbe Fahrfehler die in der Leitplanke enden mit schlechterem Fahrverhalten bis zu ausfallen des Motors bestraft werden. Selbst das leichte Schrammen der Konkurrenten macht sich durch realistisch aussehende Kratzspuren im Lack bemerkbar.

Damit dem Spieler trotz dieser ganzen Parameter nicht langweilig wird, wurde den CPU-Fahrern eine absolut real wirkende KI verpasst. So sollen sich diese wie Fahrer im wirklichen Rennsport verhalten und auch menschliche Fehler zeigen. Um diese KI auch voll auszunutzen, wird im finalen Spiel die so genannte Drivatar-Technologie vorzufinden sein. Mit diesem System soll es möglich werden, seinen Konkurrenten wie auch Teamkollegen die eigene individuelle Fahrweise beizubringen. Egal, ob wüster Pistenrambo oder taktischer Fahrer, der auf den richtigen Moment zum Überholen wartet: Hier entscheidet der Spieler, wie sich die Kollegen verhalten. Ein sehr interessantes Feature wie wir finden, wir sind gespannt wie die Einbindung in das finale Spiel klappt.

15.02.2005 : Dominik Koch