Test: NBA Street Homecourt

Wenn es darum geht, ein Spiel mit möglichst ausgefallenen Mitteln zu bewerben, setzte Publisher Electronic Arts in den letzten Monaten wahrlich neue Maßstäbe. Denn kaum einem Spieler sind die emotionalen Clips aus NBA Street Homecourt, in denen die NBA-Stars persönlich ihre größten Momente und Visionen preisgaben, entgangen, woraufhin der Titel innerhalb kürzester Zeit mehr als bekannt wurde. Mit NBA Live hat EA zwar schon ein heißes Eisen in der Hinterhand, auch wenn die 07'er Auflage nicht der erhoffte Erfolg wurde, doch richtig abgedreht wird es nun erst im actionlastigen NBA Street Homecourt. Wir haben das Spiel in unserem Review genauer unter die Lupe genommen.
My Home is my Court
Im Hauptmenü angekommen, dürfte sich bei vielen zunächst ein mittlerer Schock bemerkbar machen, denn bei der Auswahl an Spielmodi haben sich die Entwickler dezent zurückgehalten und sind keine Risiken eingegangen. Leider macht sich dieser Aspekt auch schnell im Umfang bemerkbar, da es außer dem Homecourt-Modus, der eine Art Karriere darstellt, und einigen Trainingsmodi, wie dem Gamebreaker-Battle und dem Trick-Battle, keine weiteren Optionen ins Spiel geschafft haben. Außerdem steht ein ‚Create-A-Baller‘-Editor bereit, in dem ihr euren Recken ein ganz persönliches Aussehen verpassen könnt. Ob der zweifelhafte ‚Back-to-the-Roots’-Modus, in dem die Trickpunkte und Gamebreaker aussortiert wurden, wirklich nötig gewesen wäre, stellt man am besten so in den Raum und sollte jeder für sich selber entscheiden.

Das Herzstück des Spiels ist jedoch der Homecourt-Modus, in dem ihr euch zu Beginn einen individuellen Charakter zusammenbastelt und ihn bis zur Ikone der Basketball-Szene treibt. Eurer Fantasie ist hier freien Lauf gelassen, da eine visuelle Mischung aus drei NBA-Stars geschaffen werden soll. So wählt ihr zum Beispiel die Visage von Lonnie Young aus und kombiniert diese mit den körperlichen Eigenschaften von Rip Hamilton und spielerischen Attributen von Carmelo Anthony. Gespielt wird dann in 3-gegen-3-Matches, während eine Abfolge von Challenges den spielerischen Rahmen bildet – eine Story gibt es nicht. Am Ende jeder Partie geht das Team als glücklicher Sieger vom Platz, das am schnellsten eine bestimmte Anzahl an Punkten erreicht hat. Ihr trefft hierbei in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf Matches, in denen strenge Regeln gelten. Beispielsweise sind nur Dunks gerne gesehen, normale 1-Punkte-Würfe werden euch nicht gut geschrieben. Ein anderes Mal stehen 2-Punkte-Würfe auf dem Programm, wobei allerdings keine Dunks, sondern nur Weitwürfe gezählt werden. In späteren Spielabschnitten könnt ihr außerdem euer Outfit verändern und stärkere Spieler für euer Team anheuern. Leider ist die Spielzeit mit gerade mal 8-9 Stunden viel zu knapp bemessen, was auch nicht durch die freispielbaren Classic- und All Star- Mannschaften untergraben werden kann.

Glücklicherweise sicherte sich Electronic Arts die Original-Lizenzen der NBA. Somit laufen sämtliche Stars aus der echten National Basketball Association über die Courts und ihr könnt erstmals sogar mit der weiblichen Schar aus der WNBA auftrumpfen, darunter Sue Bird, Diana Taurasi und Sheryl Swoopes.

02.04.2007 : Patrick Schröder