South Park: Let's Go Tower Defense Play!: Eintrag #4 - Lylat Wars

Ach ja… der gute alte Nintendo 64. Oder heißt es DAS Nintendo 64? Darüber habe ich mich schon vor fünfzehn Jahren mit meinen Kumpels gestritten. Aber völlig egal, wie der korrekte Artikel ist, mit dieser Konsole verbinde ich unzählige tolle Erinnerungen. Besonders an die grandiosen Spiele Super Mario 64, The Legend of Zelda: Ocarina of Time, Mario Kart 64, Banjo-Kazooie und an einen indizierten Ego-Shooter. Einige dieser Klassiker wurden in den letzten Jahren wieder aufgelegt oder in leicht oder stark veränderter Form veröffentlicht. Schon bald erscheint übrigens das Remake zum legendären Ocarina of Time für den Nintendo 3DS, ebenso eine Neuauflage des genialen Air-Shooters Lylat Wars. Auf letztgenanntes Remake freue ich mich ganz besonders, denn dann kann ich endlich wieder das geniale zweite Level zocken, das ich euch nun vorstellen möchte.

Zu Lylat Wars gibt es zwei nette Anekdoten, die euch nicht vorenthalten bleiben sollen: So heißt der Titel nur in Europa Lylat Wars. Außerhalb unseres Kontinents hört er auf den Namen „Starfox“. Diese Namensunterschiede haben damit zu tu, dass in Europa bereits vor dem Release von Lylat Wars ein Spiel namens Starfox erschienen war, weshalb Nintendo auf Nummer sicher ging und das Spiel kurzerhand umbenannte. Die andere Geschichte handelt von einer mittelgroßen Revolution, denn dem Spiel lag das sogenannte „Rumble Pack“ bei. Diese etwas unhandliche Erweiterung steckte man unten in den Schlitz des N64-Controllers ein. Den Effekt, den dieser Zusatz erzeugte, kennen wir heute noch, denn bei bestimmten Situationen, beispielsweise, wenn man einen Treffer einstecken musste, vibrierte der Controller. Nun aber zum Spiel:

Lylat Wars erschien am 20. Oktober 1997 in Deutschland und handelte von den vier Weltraumpiloten Fox McCloud, Falco Lombardi, Slippy Toad und Peppy Hare, die im Lylat-Weltraumsystem gegen den Bösen Andross in den Kampf zogen, oder besser gesagt „flogen“. Der Spieler übernahm immer den Fuchs Fox McCloud, der zusammen mit seinen anderen drei Tiergefährten insgesamt 16 Missionen meistern musste. Die abwechslungsreichen Aufträge führten das Team auf verschiedene Planeten oder in die Weiten des Weltraums. Das Spielprinzip ähnelte dabei dem eines Rail-Shooters. Soll heißen: Der Spieler blickte auf die Rückseite des Raumschiffs und konnte mit dem Analogstick die ungefähre Richtung innerhalb des Bildausschnitts vorgeben. Wo die Reise hinging und in welchem Tempo, bestimmte jedoch das Spiel.

Um sich gegen die verschiedensten Feinde zur Wehr zu setzen, ballerte Fox mit schnellen Laserstrahlen auf die Gegner, oder aber er nahm einen Feind ins Visier und schickte dem Unhold einen starken Schuss entgegen. Auch gab es durchschlagskräftige Raketen, die man sich jedoch für besonders taffe Flugzeuge, Panzer oder andere Fluggeräte aufhob. Neben einem schnellen Finger am Abzug benötigte man auch schnelle Reaktionen, denn das Spiel verlangte an einigen Stellen waghalsige Flug- und Ausweichmanöver. Dank der hervorragenden Steuerung gingen die diversen Flugrollen aber sehr leicht von der Hand. Leicht war Lylat Wars aber dennoch nicht, denn das Spiel verzieh einem nur wenige Fehler. Krachte man zu oft in ein Hindernis oder wurde abgeschossen, musste man das komplette Level nochmal spielen.

Das war aber, soweit ich mich erinnern kann, der einzige Makel an diesem Klassiker, denn neben dem grandiosen Singleplayermodus gab es auch einen spaßigen Splitscreen-Modus, bei dem bis zu vier Spieler gegeneinander antreten durften. Der ist zwar nicht so legendär wie der von Mario Kart 64 oder dem indizierten Bond-Spiel, aber dennoch hatten ich und meine Freunde viel Spaß mit den Flugschlachten. Nun aber wirklich zum eigentlichen Thema dieses Artikels, der zweiten Mission mit Namen Asteroidenfeld:

Ohne Frage war der Name hier Programm, denn es galt durch ein gefährliches Asteroidenfeld zu fliegen. Fox musste also den riesigen Felsbrocken ausweichen, im richtigen Moment den Schub drosseln oder an einigen Stellen besonders viel Gas geben, um nicht von den Steinen zerdrückt zu werden. Mich erinnerte dieses Level immer an die Szene aus Star Wars: Das Imperium schlägt zurück, in der Han Solo ebenfalls in ein Asteroidenfeld gerät. Diese Passagen waren ungemein spannend und nervenaufreiben, denn nicht selten schrammte ich nur Millimeter an den Asteroiden vorbei. Zur Spannung trugen neben den Flugeinlagen auch die Kämpfe bei. So tauschten plötzlich gut gepanzerte Raumschiffe auf, die man nur zerstören konnte, wenn sie an ihren verwundbaren Stellen traf.



Ganz nebenbei musste man sich noch um das Crewmitglied Slippy kümmern, das von mehreren Feinden angegriffen wurde. Konnte man die Gegner abwehren, kämpfte der Frosch auch weiterhin an eurer Seite. Wurde sein Raumschiff zerstört, viel er für mehrere Missionen aus. Das Starfox-Team unterhielt sich in der europäischen Version übrigens in der Fantasiesprache „Lylatianisch“. Glücklicherweise wurde das Kauderwelsch über Untertitel ins Deutsche übersetzt. In der US-Variante hingegen unterhielt man sich ganz normal auf Englisch.

Den Reiz dieses Levels machte für mich die geniale Mischung aus den fordernden Flugmanövern und schnellen Kämpfen aus. Hier passierte alles Schlag auf Schlag, Zeit für eine Versschnaufpause gab es eigentlich nie. Auch nicht beim Endgegner, einem riesigen Roboter-Raumschiff. Diesen konnte man wie die zuvor beschriebenen kleineren Raumschiffe nur besiegen, indem man auf bestimmte Stellen schoss. Zerballerte Fox alle wichtige Stellen, räumte der Koloss kleinlaut ein, dass das Fox-Team einfach zu stark sei, und er sich deshalb ergebe. Unglaublich aber wahr, aber im Jahre 1997 ergaben sich die Feinde noch!

Wie gesagt erscheint am 9. September 2011 ein Lylat Wars-Remake für Nintendo 3DS. Wer nicht so lange warten will und stolzer Besitzer einer Wii ist, der kann sich den Titel auch über den Downloadservice Virtual Console herunterladen. Für wenige Wii Points bekommt man so ein tolles Spiel mit einem der besten Level aller Zeiten.

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14.06.2011 : Stefan Grund