Test: TiQal

Tetris, das Spiel, das die Massen verzauberte und nach dem Urgestein Pong einen immerwährenden Standpunkt in der Videospielhistorie innehält. Die einfältige und simple Spielmechanik entfachte Mitte der 80er einen krankhaften Ehrgeiz, Highscores seiner Freunde zu schlagen und selbst in höheren Spielstufen die Nerven zu bewahren.

Mit der kleinen Exkursion wollen wir euch nicht nur eine pädagogische Lehrstunde in Videospiel-Geschichte geben, im Falle von „TiQal“ greifen die Entwickler aus dem Hause Slapdash Games die Grundausrichtung des Spielkonzepts erneut auf und verfeinern dieses an gewissen Stellen. Mit Erfolg? Wir haben den 800 M$-Points teuren Xbox Live Arcade-Titel unter die Lupe genommen.
Der Schatz der Maya
Obwohl „TiQal“ ein astreiner Puzzler ist, wird sogar eine beiläufige Story geboten. Das titelgebende Dorf ist dem Untergang geweiht. Auf Geheiß des Dorfschamanen seid ihr dazu auserkoren, eine lange Reise durch das Land anzutreten, um die Götter um ihren Beistand zu bitten. Eure erste Aufgabe besteht darin, das magische Totem Popakon aufstöbern. Nur dieser weiß, wie man die „Pyramide der Geheimnisse“ durchqueren kann. Weitergesponnen wird die Geschichte in Form gerenderter Standbildchen, die mit bündigen Textpassagen unterlegt sind und teilweise ein paar maue Effekte aufweisen. Das erinnert stark an textlastige Rollenspiele der alten Schule.

Gespielt wird auf einem quadratischen Spielbrett. Anders als bei Tetris gibt es verschieden farbige Steine, die unterschiedliche Formen aufweisen. Gefällt euch deren Zustand nicht, könnt ihr das Objekt per Knopfdruck drehen. Mit einem Druck auf den A-Button lasst ihr den Block ins Spielbrett plumpsen. Zum Sprengen von Steinen müssen rechteckige Gruppen aus vier übereinstimmenden Blöcken gebildet werden. Wesentlich mehr Punkte spülen Kombos auf euer Konto. Habt ihr eine Gruppe aus vier Steinen gebildet, fangen diese an zu leuchten. Fügt ihr nun erneut übereinstimmende Blöcke auf das in Kürze explodierende Steingefüge, könnt ihr noch mehr Punkte absahnen und den Level schneller abschließen. Der Level gilt dann als beendet, wenn ihr eine vorgegebene Punktzahl erreicht habt. Fair: Bevor ihr einen Block fallen lasst, wird seine nachfolgende Position als Silhouette projiziert. Das Spiel gilt als verloren, sobald die Blöcke die obere Bildschirmbegrenzung durchbrechen. An Umfang mangelt es dem Arcade-Titel definitiv nicht. 120 Levels sind enorm viel und beschäftigen euch für etliche Spielstunden.

28.03.2008 : Patrick Schröder