Hands On: F1 2012

„Alles andere als langweilig“, das beschreibt wohl am besten die momentane Lage in der aktuellen Formel 1-Saison. Jetzt zur Sommerpause haben noch alle Fahrer der Top-Teams die Chance auf den Titel und lassen es dementsprechend ordentlich auf der Rennstrecke krachen. Kein Wunder, denn nachdem die Änderungen im F1-Reglement in diesem Jahr im Vergleich eher marginal ausgefallen sind, hatten alle Teams die Möglichkeit, ihre Boliden bis ins Detail zu perfektionieren. Das Ergebnis ist eine Leistungsdichte, die wohl so nur noch in der Cup-Serie zu finden ist. Zumindest bei den Top-Teams. Auf reine Optimierung und Feintuning hat sich Codemasters bei F1 2012 allerdings nicht beschränkt, die Briten haben dem neusten Ableger der Serie eine Menge frischer Features spendiert.
„Schatz, du brauchst `ne neue Nase“
Was sich anhört wie ein typischer Satz am Frühstückstisch der Familie Ecclestone beschreibt die Situation in der diesjährigen Formel 1 am besten. Nachdem man in den vergangenen Jahren eher radikale Reglement-Änderungen in der Königsklasse zu verzeichnen hatte, beschränkt man sich 2012 auf ein reines „Noselifting“. Sicherlich wird diese Tatsache bei den Entwicklern vom Codemasters Studio in Birmingham mit Freude zur Kenntnis genommen worden sein, denn endlich kann man sich einmal mehr auf das Thema „Gameplay“ stürzen.

Wer zwischen den Zeilen liest, wird schon jetzt heraushören können, dass sich technisch nur wenig bei F1 2012 getan hat. Ehrlich gesagt, wenn man auf der Strecke ist, gleichen sich beide Spiele bis auf die Fahrzeuge, Teams und die Variationen im Streckenpool wie ein Ei dem anderen. Okay, hier und da sind die Streckenposten ein wenig besser animiert und einige unschöne Details wurden kaschiert. Auch am Fahrverhalten wurde etwas Feintuning betrieben, was hautsächlich dem Grenzbereich zugutekommt.

Das war es aber auch schon mit den technischen Änderungen und genau diese Tatsache hatte uns auch dazu bewegt, nach unserem Kurz-Hands Ons auf der E3 und gamescom keinen Bericht zu veröffentlichen. Es fehlte schlichtweg der Inhalt. Ein feines Physikmodell, Grafik und Sound sind die Grundlagen für ein gelungenes Rennspiel, doch auch darüber hinaus kann man noch viel machen, was vor allem für Langzeit-Spielspaß sorgt und genau hier haben die Entwickler angesetzt.


31.08.2012 : Matthias Brems