Test: Unreal Tournament 3 (UT3)

1999 erschienen zwei Shooter, die ein simples, wie aber auch fesselndes Konzept in den Mittelpunkt stellten. Quake III: Arena, sowie Unreal Tournament ließen eine großartigen Storymodus außen vor und konzentrierten sich auf Multiplayer-Gefechte gegen menschliche und computergesteuerte Gegner.

Zuerst nur für PC, erschien UT auch für die Sega Dreamcast sowie Sonys PlayStation 2. Die Science-Fiction Serie setzte sich mit Unreal Tournament 2003 und 2004 auf den heimischen Computern fort, bei denen Fahrzeuge eingeführt wurden. Daneben gab es ein paar Ableger für Microsofts Xbox.

Jetzt - 2008 - haben die Jungs und Mädels von Epic Unreal Tournament III wieder für PC, sowie eine Sony Konsole auf den Markt gebracht. Ein halbes Jahr später kommen auch endlich die 360 Besitzer zum Zuge. Wir haben uns Flak Cannon, Redeemer und Co unter den Nagel gerissen, und das unwirkliche Turnier für euch bestritten. Ob es eher eine bekannte Erfahrung für uns war, oder ein völlig neues Spielerlebnis, erfahrt ihr jetzt.
Nichts Neues von der Front?
Nachdem im Menü schon die bekannte Musik sofort richtig auf das Turnier einstimmt, geht es auch schon los. Kampagne, Schnelles Spiel oder Multiplayer, die Wahl liegt bei euch. Wir schauen erst Mal in die Kampagne, um eingerostete Reflexe wieder freizubürsten.

Im Gegensatz zu vorherigen Teilen der Serie, gibt es diesmal so etwas wie eine Story, die durch kurze Zwischensequenzen erzählt wird. Aber schnell wird klar, dass es sich dabei nur um 08/15-Kost handelt, weswegen wir hier jetzt darauf auch nicht weiter eingehen. Die verschiedenen Levels werden dadurch nur miteinander verbunden, aber das bekannte Gameplay wurde nicht wirklich verändert: Genau wie früher seid ihr Teil eines Teams von Kämpfern und müsst dem Gegner in bester Egoshooter-Manier einheizen. Das kann im üblichen Team Deathmatch geschehen oder in einem der anderen beiden Modi. Hierbei stehen das allzeit beliebte Capture-the-Flag zur Verfügung oder aber auch der "neue" Warfare Modus. Letzterer dürfte aber Turnierveteranen unter dem Namen Onslaught schon bekannt sein. Beide Seiten besitzen einen Energiekern, der zerstört werden muss. Normalerweise wird ein Kern durch ein Energieschild geschützt. Um dieses zu deaktivieren, müsst ihr auf dem Schlachtfeld verteilte Knotenpunkte erobern. Dadurch erkennt ihr auf der HUD-Karte, wie euer Kern mit dem des Gegners verbunden wird. Ist dies der Fall, steht einem deftigen Angriff nichts mehr im Wege. Damit das ganze nicht zu einfach wird, können nur direkt mit einem eurer Knoten verbundene Knoten angegriffen werden. Klingt komplizierter als es letztlich ist.

Einzige Neuerung sind die so genannten Orbs, beziehungsweise Kugeln. Ihr nehmt sie auf und rennt damit zu dem zu erobernden Knotenpunkt. Betretet ihr diesen, wird er ohne lästiges Schießen und Warten eingenommen. Orbs können aber nur zu Fuß oder auf eurem Hoverboard (dazu später mehr) mitgenommen werden. Verliert ihr ihn, verschwindet er nach 15 Sekunden. Gegnerische Orbs, die herrenlos herumliegen, können mit einem heldenhaften Selbstmord eurerseits zerstört werden.

Das war's? Nun ja, wer sich jetzt fragt, wo die Spielmodi (Double-)Domination, Assault, Bombing Run und Co. geblieben sind, dürfte jetzt ein langes Gesicht machen: Sie wurden alle gestrichen! Wieso, weshalb, warum ist uns schleierhaft, aber die Umfangsnote wird sich freuen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Spieler-Community hilft und entsprechendes nachliefert. Denn - genau wie bei der PC Version - ist es möglich, von Spielern erstellte Inhalte, so genannte Mods, aus dem Internet herunterzuladen und zu spielen. Top! Dennoch sollte es nicht die Aufgabe der Kunden sein, solche Versäumnisse auszubügeln. Ob diese Mods genauso wie bei der PS3 kostenlos angeboten werden, können wir uns nur wünschen.

11.08.2008 : Moritz Stübig