Test: Battlefield: Bad Company

Orchestrale Meisterleistung
Um noch einmal auf Story und Inszenierung zurückzukommen. Erzählt wird die Geschichte von Bad Company in vielen kleinen Ingame-Zwischensequenzen, wobei Ironie, Sarkasmus und das Austragen kleinerer Wortgefechte zwischen den Protagonisten den Videoschnipseln filmreife Qualität verleihen. Und auch das restliche technische Gewand des Spiels kann sich durchaus sehen lassen. Jederzeit flimmert das Spielgeschehen ruckelfrei über das Fernsehgerät, wobei eine ordentliche Weitsicht, gute Licht- und Schatten-, sowie Explosions- und Partikeleffekte dem Spiel eine Menge Lebendigkeit verleihen. Positiv hervorzuheben sind darüber hinaus hervorragende Animationen und Detailverliebtheit beim Charakterdesign. Hier und da können einige Texturen den grafischen Standard des Titels nicht halten. Berücksichtigt man die großen und weitläufigen Areale, ist dies allerdings sicherlich zu verschmerzen.

Die verschiedenen Schauplätze sind ebenfalls sehr abwechslungsreich gewählt. Mal kämpft ihr euch durch enge Häuserschluchten oder einen riesigen Golfplatz, der dann auch gleich mit einem Golf-Caddy aufwartet. Dann wiederum stattet ihr dem örtliche Hafen, einigen Industrieanlagen oder der Villa eines abgedrehten Präsidenten einen Besuch ab, die uns während der Test-Session komischerweise an das Anwesen eines gewissen Tony Montanas im Film „Scarface“ erinnerte. Hier und da wirken Gebiete zwar ein wenig leer und trostlos, was aber will man von einem Kriegsgebiet erwarten?

Besonderes Lob hat sich der grandiose Soundtrack des Spiels verdient. Die Mischung aus Tarantino-Jazz und bombastischen orchestralen Klängen erzeugt eine geniale Stimmung. Zum richtigen Zeitpunkt werden spannungsfördernde Töne eingespielt, die an einigen Stellen sicherlich für die eine oder andere Gänsehaut sorgen werden. Auf ähnlich hohem Niveau befindet sich die Synchronisation von Bad Company. Die einzelnen Sprecher verkörpern ihre jeweilige Rolle perfekt und hauchen den verschiedenen Charakteren eine Menge Leben ein. Solide Soundeffekte gehen hinsichtlich der tollen musikalischen Untermalung und den sehr guten Sprechern schon beinahe etwas unter.

23.06.2008 : Michael Keultjes