Test: The Last Remnant

Kompliziert oder doch einfach?
Eines der Hauptmerkmale des Spiels ist neben der Nutzung der Unreal Engine 3 sicherlich die Steuerung während eines Kampfes. Hier setzte man zwar auf rundenbasierte Kämpfe, hat jedoch dermaßen viele Veränderungen an der altbewehrten Spielmechanik vorgenommen, dass eigentlich ein neuer Name für das Kampfsystem erfunden werden müsste. Anders als bei Lost Odyssy und Co befehligt man nicht länger einzelne Kämpfer, sondern ganze Kampfverbände. Diese bestehen aus verschiedenen Charakteren und Soldaten. Zwar können viele Kampfverbände genutzt werden, doch ist die Anzahl ihrer Anführer beschränkt. Kann man beispielsweise nur 6 Verbandsführer auswählen, und möchte in jedem Verband mindestens zwei der Haupthelden haben, ist es nur möglich drei Verbände zu erstellen.

Dank des neuen Systems stehen natürlich neue taktische Möglichkeiten zur Verfügung. So können Gegner beispielsweise flankiert oder von hinten Attackiert werden. Obwohl dies Anfangs sicherlich sehr komplex und kompliziert klingt, geht die Steuerung nach einiger Zeit des Spielens schnell in Fleisch und Blut über. Dennoch gibt es ein großes Manko. Da ein Verband aus verschiedenen Charakteren besteht, können die einzelnen Fähigkeiten nicht selbst ausgesucht werden. Der Spieler hat nur die Wahl zwischen einer oder zwei alternativen Möglichkeiten. Dies ist besonders dann ärgerlich, wenn man gegen einen sehr starken Feind kämpft und ein Verband dem Ende seiner Lebensenergie entgegensieht. Hier hat man nicht immer die Wahl zu bestimmen, welche Fähigkeit zur Heilung eingesetzt wird. Man darf nur hoffen, dass der Verband selbst eingreift (gesteuert durch die KI) und das eigene Handeln nochmals überdenkt.

Des Weiteren werden die einzelnen Kämpfe durch Quicktime Events „aufgefrischt“, da schon nach den ersten Runden klar wird, dass viele Gegner nur einen oder zwei Angriffe ausführen. Doch auch die Quicktime Events sind nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Da jeder Charakter oder Soldat immer nur einen Knopf belegt. Hat man beispielsweise einen Verband der nur aus Nahkämpfern mit einem Schwert besteht, kann meist nur der A-Knopf gedrückt werden. Auch hier kann sehr rasch Monotonie aufkommen.

18.12.2008 : Mirko Burmeister