Test: Spider-Man: Dimensions

Neues Gewand, altes Gameplay
Zu dumm nur, dass die Entwickler die Möglichkeiten der unterschiedlichen Charaktere einfach nicht ausnutzen. Drei der vier Spideys spielen sich nahezu identisch. Ihr prügelt euch in insgesamt 14 für einen Spider-Man-Titel ungewöhnlich lineare Levels durch Horden von Gegnern und reiht dabei Kombo an Kombo, bis ihr schlussendlich einem der Oberschurken mit einem Bruchstück der Tafel gegenübersteht und der finale Kampf beginnt. Bis es soweit ist, kämpfen wir jedoch auch mit einer erneut bockigen Kamera, die ständig nachjustiert werden muss, damit man auch in hektischen Kampfszenen den Überblick behält. Auch das ständige Retten hilfloser Zivilisten ist auf Dauer ziemlich ermüdend. Nur gut, dass die Entwickler wenigstens an reichlich Motivationsfutter gedacht haben, das in Form eines Upgrade-Systems daherkommt. Jeder Level bietet mehrere Herausforderungen, die beinahe alle mit dem Erledigen der Gegner verknüpft sind. Absolviert ihr diese, erhaltet ihr Punkte, die sich wiederum in neue Fähigkeiten des Helden investieren lassen.

Spielerische Abwechslung – abgesehen von einigen weniger spannenden Flugeinlagen des 2099er Spinnenmanns – bietet hingegen lediglich der „Noir Spider-Man“. In einer dunklen, beinahe schwarzweiß anmutenden 40er-Jahre-Welt setzt unser Held vor allem auf seine Schleichfähigkeiten. Mit eingeschaltetem Spinnensensor, der bei all der Düsternis fast schon zum Nachtsichtgerät wird, schwingt ihr euch von Schatten zu Schatten und attackiert aus dem Hinterhalt heraus einen Feind nach dem anderen. Das Stealth-System ist zwar äußerst simpel gehalten, doch eindeutig das Highlight des gesamten Spiels. Derartigen Einfallsreichtum hätte man sich auf Gameplay-Ebene für mindestens zwei weitere Spinnenpersönlichkeiten gewünscht, bekommt diese allerdings nur in grafischer Gestaltung.

16.09.2010 : Benjamin Doum