Preview: Psychonauts

Spieleentwickler sind schon ein Völkchen für sich. Manche sitzen nächtelang über ihren Ideen, planen, entwerfen und stellen fest, dass sich ihre Vorstellungen doch nicht realisieren lassen. Andere wiederum müssen scheinbar nur ihre Gedanken kreisen lassen, und schon kommt ein geniales Spiel auf den Markt. So ist es auch beim jüngsten Werk von Entwicklerlegende Tim Schafer. Der Mann, der sich für Spitzentitel wie Grim Fandango und Sam&Max verantwortlich zeichnet, hat, nachdem er vor einigen Jahren LucasArts verließ, um sein eigenes Studio aufzubauen, sich nun der Xbox gewidmet. Herausgekommen ist dabei Psychonauts. Ob der Sprung vom PC auf die Konsole gelungen ist, lest ihr in unserem Test.
Lauter Psychos
Ihr schlüpft in die Haut von Raz, einem jungen Kämpfer, der sich in ein Psychocamp einschleust, um zu einem berühmten Psychonaut ausgebildet zu werden. Doch dieses Camp zeichnet sich als etwas ganz besonderes aus. Denn während die Campstudenten nachts schlafen, werden einige von ihnen unter mysteriösen Umständen entführt und ihrem Gehirn beraubt. Daher muss Raz sich nun in die Gedanken der Erwachsenen „beamen“, um den geheimnisvollen Entführungen auf den Grund zu gehen. So kämpft Raz gegen das Böse in den Gehirnen der Campbewohner und trifft dabei auf allerhand kuriose Gestalten.

Während ihr auf eurer Reise durch das Camp seid, werdet ihr zunächst einmal feststellen, dass nicht nur die Story etwas anders als bei gewöhnlichen Jump and Run Titeln ist. Auch das Terrain fällt eher unter den Begriff „außergewöhnlich“. Die riesigen Spiellevel sind frei erkundbar und für die Sammler unter euch, die jedes Item mitnehmen wollen, eine wahre Herausforderung. Zunächst einmal sammelt ihr rosafarbene Pfeile, die auf dem Boden oder in Kisten auf den Jäger und Sammler warten. Im Tausch mit den Pfeilen gibt es im Camp zahlreiche nützliche Gegenstände. Besonders wichtig sind Bilder, die das Innere der Gedanken symbolisieren sollen, in welche Raz vordringen muss, um seine Mission zu erfüllen. Habt ihr 100 von diesen Bildern aufgesammelt, levelt ihr eine Stufe nach oben. Seelenkarten dienen zum Freischalten eines Bonuslevels. Damit es nicht zu einfach wird, haben die Spieldesigner die Items oft gut versteckt. Selbst nach langem und intensivem Spielen, haben wir nicht alle Items gefunden. Wer sich dieser Sammelsucht nicht gerne hingibt, mag es ein wenig übertrieben finden.

25.04.2005 : Marc Heiland