Test: Far Cry 2

K.I = Keine Intelligenz?
Oft ist das Verhalten der gegnerischen Soldaten schlichtweg nicht nachvollziehbar und häufig einfach nur dämlich. Einerseits gehen die Truppen geordnet vor, drängen euch mit Handgranaten in die Enge oder fallen euch in die Flanke, aber viel zu oft stehen sie nur blöd in der Gegend herum, laufen in die falsche Richtung oder lassen sich anstandslos von euch abknallen. Ganz schlimm wird es, wenn euch eure Gegner mit einem MG-bewaffneten Jeep angreifen. Da bleiben die Insassen viel zu lange im Wagen sitzen, obwohl ihr schon ein halbes Magazin auf sie abgefeuert habt. Werdet ihr dann doch einmal schwer verwundet, eilt euch ein Kamerad zu Hilfe, den ihr vorab über eure Mission unterrichtet habt. In einer kurzen Zwischensequenz schleppt er euch aus der Gefahrenzone und gibt euch dann Feuerschutz. Von euren Partnern bekommt ihr im Laufe des Spiels auch Missionen erteilt, oder sie verraten euch alternative Lösungswege.

Auch wenn die schwache Gegner k.I oft enttäuscht, kann doch das Gesamtpaket überzeugen, insbesondere die wunderbare Grafik. Dank der abwechslungsreichen Schauplätze wird eine besonders dichte Atmosphäre erzeugt, die leider von selten auftretenden Pop-Ups getrübt wird. Auch einige Texturen wirken etwas blass und hätten mehr Farbe vertragen können – Das ist aber Meckern auf höchstem Niveau, denn Afrika sah noch nie so lebensecht aus wie in Far Cry 2 und wenn wir schon beim Loben sind: Am Sound gibt es absolut nichts zu bemängeln. Die Hintergrundgeräusche wirken stimmig, die bei den Kämpfen auftretenden Melodien unterstreichen perfekt das Geschehen und auch die deutsche Sprachausgabe ist mehr als gelungen.

Dieses hohe Niveau kann der Multiplayermodus, der nur Deathmatch, Team-Deathmatch, Capture-The-Flag und eine Conquest-Variante zu bieten hat, nicht mitgehen. Wem die 14 beigelegten Karten nicht ausreichen, der kann sich in einem umfangreichen und leicht zu bedienenden Editor selbst seine Karten erstellen und sofort ausprobieren.

21.10.2008 : Stefan Grund