Hands On: Fracture

Willkommen im Dreck
Zwei maskierte Soldaten, ich kann nicht erkennen, ob es sich um Menschen handelt, stürmen auf mich zu, ein weiterer versteckt sich hinter zwei Kisten. Trotz starkem Beschuss kann ich ein Grinsen nicht verkneifen. Zielen und Feuer. Aber es ist keine Waffe, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne, oh nein, viel besser... Auch sind nicht die Gegner mein direktes Ziel, sondern das, worauf sie gerade laufen. Im Bruchteil einer Sekunde schießt die Erde nach oben und bildet einen natürlichen Wall zwischen mir und meinen Angreifern. Derjenige dahinter kommt mit dem Schrecken davon, der andere hat weniger Glück. Durch das hochschnellende Erdreich wird er in die Luft katapultiert und schreit während seines Sechsmeterfluges erst vor Überraschung, dann aus Schmerzen, weil ich ihm „Erlösung“ mit meiner Waffe verschaffe. Leider kann ich mich damit nicht weiter aufhalten, denn sein Kamerad kommt bereits hinter meiner kleinen Schutzmauer hervor gerannt, zusätzlich beginnt derjenige hinter den Kisten mich ins Visier zu nehmen. Ihn hatte ich fast vergessen. Zu seinem Pech hat er eben den Fehler gemacht, sich wieder in mein Gedächtnis zu rufen. Ich richte mein Spezialgerät in seine Richtung und drücke ab. Doch wächst diesmal nicht wieder eine Wand aus dem Nichts nach oben, im Gegenteil, plötzlich senkt sich alles einige Meter nach unten ab, als ob darunter ein Hohlraum eingestürzt wäre. Die Kisten, zwischen denen sich der Todgeweihte eben noch sicher wähnte, werden ihm jetzt zum Verhängnis: Er stürzt zusammen mit ihnen nach unten, wo sie mit einem lauten Krachen auf ihm landen und ihn zerquetschen. Seine rote Anzeige erlischt auf meinem Radar. Der Dritte im Bunde hat es mittlerweile um meinen zu Beginn erschaffenen Wall geschafft und er ist nicht allein. Mein Radar füllt sich immer mehr mit wuselnden roten Dreiecken. Wie ein Berserker schieße ich um mich und verändere die Landschaft. Ich schaffe kleine Berge und Täler, sodass der Feind nicht mehr weiß, wie ihm geschieht. Körper fliegen zusammen mit Kisten durch die Gegend, oder verschwinden in Löchern im Erdboden, so ähnlich muss sich wohl Gott gefühlt haben, als er die Erde schuf, vorausgesetzt diese Geschichte stimmt.

04.09.2008 : Moritz Stübig