Hands On: Fracture

Drachenfeuer
Doch habe ich die Rechnung ohne die Standkanone gemacht. Mir wird heiß und kalt, Adrenalin schießt durch meine Adern. „Dragon's Breath“ – Drachenatem – ein passender Name für dieses todspuckende Ungetüm. Der Schütze hat mich entdeckt und nimmt mich aufs Korn. Wall über Wall erschaffe ich aus dem schlammigen Grund, doch scheint dies nicht genug zu sein. Mit derselben Geschwindigkeit, mit der ich mir Deckung verschaffe, mäht die Kanone sie auch wieder nieder. Ich muss mir etwas einfallen lassen und hechte hinter eine große Kiste, um mir etwas einfallen zulassen. Was ist der Schwachpunkt? Richtig der Schütze. Ohne ihn ist auch diese mächtige Waffe ungefährlich. Wenn ich ihn ausschalte und das Geschütz erreiche, ist erst einmal Ruhe. Nur leider ist das leichter gesagt als getan, denn neben dem Dauerbeschuss kommen ständig neue Wellen von Gegnern angestürmt und lassen mich kaum zu Atem kommen. Der ein oder andere Streifschuss macht sich mittlerweile auch bemerkbar.

Ich schau mich gehetzt um. Neben einem Gefallenen liegt eine Granate. Ich greife beherzt zu, mache sie scharf und werfe sie aus meiner spärlichen Deckung in Richtung Kanone. Eine Explosion schallt über das Schlachtfeld und klingelt in meinen Ohren. Der Beschuss lässt nach. Ob ich erfolgreich war? Vorsichtig schiele ich über den Kistenrand und mit Befriedigung auf den regungslosen Körper des Schützen. Einer seiner Kameraden macht sich aber bereits daran, dessen Platz einzunehmen. Ich lasse es nicht soweit kommen: Anlegen, Zielen, Abdrücken. Der Schuss geht durch seinen Kopf wie ein heißes Messer durch Butter und lässt ihn nach vorne überkippen. Jetzt oder nie! Ich stürme brüllend nach vorne in Richtung Drachenatem. Was wohl hinter dem Torbogen liegt, zu dessen Schutz sie eingesetzt wurde? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dies erst der Anfang meines Abenteuers war...

04.09.2008 : Moritz Stübig