Test: Army of Two: The 40th Day

Der Teufel steckt im Detail
Die Unterschiede zum ersten Army of Two sind längst nicht so gravierend ausgefallen wie wir uns das eigentlich gewünscht haben. Dennoch finden sich bei genauer Betrachtung viele kleine Verbesserungen. So ist es nun möglich die berühmten Masken unserer Kämpfer selbst zu gestalten. Es hat schon etwas Zynisches, mit einer „Smiley“-Maske die gegnerischen Truppen zu zerlegen. Unverständlich ist jedoch der unnötig hohe Gewaltgrad. Dass sich gegnerische Truppen beispielsweise mit der Schrotflinte enthaupten lassen, ist nicht nur inhaltlich überflüssig, es sieht zudem äußerst merkwürdig aus. Ebenso merkwürdig, aber durchaus hilfreich, ist auch die Möglichkeit jederzeit im Menü neue Waffen zu erwerben, oder alte aufzurüsten – ganz gleich wo ihr euch befindet. Auch das GPS ist nun deutlich effektiver, weist es nämlich nicht nur den Weg, sondern bietet die Möglichkeit Gegner zu markieren. Diese sind dann auch durch Hindernisse hindurch gut zu erkennen.

Als weitere Neuerung ist es euch nun erlaubt Gegner zur Aufgabe zu zwingen und zu fesseln, statt sie einfach zu erschießen. Immer wieder geratet ihr in Situationen, in denen Geiseln befreit werden wollen. Euer Vorgehen entscheidet über eure Reputation. Held oder Henker? Ihr habt die Wahl – so auch in einigen Zwischensequenzen. Das Interessante daran: Die Konsequenzen eurer Entscheidung werden sofort in einem kurzen, äußerst gelungenen Comic geschildert. Zwar reißt es den Spieler etwas aus dem Geschehen, doch steigert dies zugleich den Wiederspielwert. Unweigerlich stellt sich die Frage, was geschehen wäre, hätte man sich anders entschieden. Leider haben es die Entwickler allerdings versäumt über die einzelnen Kapitel hinaus zu denken. Die moralischen Entscheidungen einer einzelnen Mission haben keinen Einfluss auf die folgenden. So wird eine dauerhafte Entwicklung der Charaktere leider verhindert.

13.01.2010 : Benjamin Doum