Test: The Saboteur

Paris, ein Traum in Grau und Rot
Überall dort, wo die Nazis ihrem Terror frönen, sind die Menschen entsprechend niedergeschlagen und aller Hoffnung beraubt. Dargestellt wird dies mithilfe eines sehr stylish anmutenden Graufilters, wie man ihn in dieser Konsequenz bislang eigentlich nur in „Sin City“ zu sehen bekam. Die einzig weitere Farbe ist Rot und tritt eigentlich nur in Form von Blut oder Wappen auf. Dass die grafische Gestaltung allerdings mehr ist als bloße Schau, zeigt sich stets dann, wenn es gelingt einen Teil der Stadt zu befreien. Durch erfolgreiche Sabotage-Missionen inspiriert Sean die Menschen und bringt wortwörtlich die Farbe zurück in ihr Leben. Das Ganze hat jedoch zwei Haken: Erstens verliert Saboteur ohne den Graufilter einen Großteil seines coolen Charmes und zweitens sind die vielen Missionen zumeist gleich gestrickt. Egal ob Radiostationen, Treibstofflager oder was auch immer – sprengt es einfach in die Luft. Nur gut, dass der eigentliche, rund 15 Stunden umfassende Story-Strang sich trotz aller stereotypischen Figurenzeichnung und reichlich aufgesetzten Dialogen ziemlich spannend gestaltet – und abwechslungsreicher.

Wenn Dierker der Dame unseres Herzens bescheinigt, dass auch sie eines Tages „die Vorzüge einer guten, deutschen Bratwurst“ erkennen wird, mag so mancher Spieler derartige Dialoge kaum verschmerzen können, doch ist die deutsche Synchronisation trotz allem recht solide ausgefallen und wirkt längst nicht so aufgesetzt wie man dies vermuten könnte. Da vor allem Sean sehr schnell ans Herz wächst, ist man daher nicht eher zufrieden, bis er seine Rache bekommen hat und Paris befreit ist.

16.12.2009 : Benjamin Doum