Test: NBA Street Homecourt

Spektakuläre Moves mit viel Stil
Während NBA Street Homecourt das Spielmodi-Rad folglich nicht neu erfindet, obwohl der Homecourt-Modus zweifellos motivierend ist, aber zu wenig Tiefgang bietet, erfreuen einige spielerische Neuerungen das Spielerherz. So ist der Trickstick aus NBA Street V3 dem Rotstift zum Opfer gefallen und wurde durch die zwei Trickknöpfe, im Fachjargon „Trickremixer“ genannt, ersetzt. Die drei Schützlinge werden mittels dem linken Analogstick dirigiert, während ihr mit den X- und Y-Buttons einfache Tricks ausführt, erst in Verbindung mit den vier Schultertasten kommen jedoch famose Moves zustande. Durch die schiere Größe des Trickrepertoires kommt echte Experimentierfreude auf, da jeder Button den Trick modifiziert.

Besonders elegant wurde der Jump-Off-Dunk ins Spiel integriert, bei dem ihr über den Rücken eines Teamkameraden in luftige Höhen springt und den Ball ins Rund hämmert. Wer sich lieber schnell aus den Deckungsfängen seines Gegenübers befreien möchte, spielt das Gummi mit Nylon-Fäden kurzerhand zu seinem Mitspieler, läuft sich frei und fordert anschließend den Ball zurück, wodurch ihr das Gegnerteam im wahrsten Sinne des Wortes hinters Licht führt. Wenn euer Trickbalken am oberen Bildschirmrand durch genügend Moves gefüllt ist, dürft ihr zu einem verrückten Gamebreaker ansetzen, der spielerisch alles in den Schatten stellt, was ihr zuvor im Spiel gesehen habt. Der Bildschirm färbt sich schmutzig und euer Laufpensum steigt enorm, wobei euch ein Gegenspieler nur in den seltensten Fällen einen Strich durch die Rechnung machen kann. Neben Hip Hop Rhythmen wird dem Bildschirm beim Replay ein zunehmend schmutziger Farbfilter verliehen.

Eine weitere Neuerung sind die 2-Punkte-Dunks, die ihr nur mit dem richtigen Geschick ausführen könnt. Wie gewohnt setzt ihr bei entsprechender Nähe zum Korb mit gedrückter Wurftaste zum Dunking an. Wird die Taste zu einem unbestimmten Zeitpunkt nach dem Absprung losgelassen, wird der Angriff in einen Korbleger umgewandelt. Lasst ihr die Wurftaste dagegen bis kurz vor Erreichen des Korbrings gedrückt, hämmert der Spieler den Ball spektakulär in den Korb. Eine Anzeige dokumentiert diese Aktion für ein besseres Timing. Wenn ihr den Button allerdings zu spät freigebt, purzelt euer Spieler zu Boden und der Ballverlust ist fast unvermeidbar.

Unser kleiner Exkurs demonstrierte nur einen Bruchteil dessen, was das Tricksystem wirklich beinhaltet. Um wirklich alle Kniffe der Steuerung zu beherrschen und auch online gegen die „Besten der Welt“ bestehen zu können, müssen viele Spielstunden investiert werden. Einsteiger könnten glatt vermuten, die Steuerung sei überbelegt, doch schon bald wird eine sinnvolle Buttonanordnung ersichtlich. Die Steuerung ist schnell erlernt und flotte Showeinlagen auf dem Platz sind dann keine Seltenheit mehr.

02.04.2007 : Patrick Schröder