Test: Project: Snowblind

Die (Q)Wahl der Waffen
Dass euer Alter Ego „nicht ganz normal“ ist, erfahrt ihr auf mehrere Weisen. Zum Einen durch die durchaus spannend erzählte Hintergrundgeschichte. Durch einen familiären Schicksalsschlag meldet sich Nathan Frost bei der Armee. Sein geliebter Bruder wurde während eines Einsatzes von Rebellen abgeschossen. Was macht der jüngere Bruder also? Rache an den Killern seines Fleisch und Bluts nehmen und das ganze Aufständischen-Pack zurück dorthin zu jagen, wo es her kommt. Doch leider hat Frost die Rechnung ohne die Elite-Einheiten der Rebellen gemacht. Die greifen nämlich eines Tages aus dem Hinterhalt an und verwunden Nathan dermaßen schwer, dass er lebensgefährlich verwundet wird. Zwar versuchen ihn die Ärzte noch zu retten. Doch bleibt die Herzfrequenzlinie auf den Geräten schneller stehen, als eine Kugel sich durch einen Feind bohren kann. Doch da wir uns in der Zukunft befinden, haben unsere Ärzte-Spezialteams noch einen Trumpf im Kittel.
Das Zauberwort, mit denen sie auch Tote zum Leben erwecken können, und mit dem auch defekte Kühlschränke wieder laufen, heißt Nano-Technologie.

Mit diversen Chipsätzen ausgerüstet, die selbst dem 6-Millionen-Dollar Mann Tränen des Neids in die Augen treiben dürften, schwingt sich Frost auf und nimmt zusammen mit seinen Cyberkollegen den ultimativen Kampf gegen die Schurken auf. Neben zahlreichen überzeugenden Argumenten wie Splittergranaten, Panzerraketen, MGs oder auch Blendgranaten, die ihr durch über die Level verstreute Ammo-Kisten auffrischen dürft, verfügt Frost über erstaunliche High-Tech Implantate. Da wären zum Beispiel ein Zeit-Verlangsamer, ein Nachtsicht-Implantat, ein Schutzschild oder auch die Möglichkeit Gegner durch Wände sehen zu können. Doch bei der Wahl eurer Implantate solltet ihr klug vorgehen, da sie nur eine begrenzte Zeit aktiviert werden können. Und was gibt es schlimmeres, als im Kampf gegen ein Dutzend Feinde auf einmal ohne Schild dazustehen. Glücklicherweise haben die Entwickler hier mitgedacht und spendieren euch Healthpacks und Power-Ups in Kisten und Schränken. Einziger Kritikpunkt: Die stationären Speicherpunkte. Denn anstatt eine Quick-Save Option einzubauen, entschied man sich dafür, lediglich an Speicher-Stationen das Spiel abspeichern zu können. Das ist aufgrund des teilweise recht knackigen Schwierigkeitsgrades nicht besonders unterhaltsam. Denn wer sein virtuelles Leben trotz aller Implantate und Waffen einmal aushaucht, muss unter Umständen weit im Level zurück gehen. Zwar könnt ihr einige Male mit Druck auf den rechten Stick euren Charakter reanimieren, doch auch dieses Feature ist begrenzt verfügbar.

Trotz der vielen Möglichkeiten fällt die Steuerung des Protagonisten recht simple aus. Dank einer ausführlichen Erklärung seitens der NPCs, die euch stets auf dem Laufenden halten, habt ihr die Optionsmöglichkeiten schnell im wahrsten Sinne des Wortes im Blut. Weiterhin könnt ihr zu jedem Zeitpunkt im Spiel die Tastenbelegung einblenden, falls doch in der Hitze des Gefechts Unklarheiten aufkommen sollten. Die meisten Waffen, welche Nathan mit sich führt, verfügen über einen Primär- und einen Sekundärfeuermodus. Ein Highlight ist das Snipergewehr. Schießt ihr im Sekundärmodus auf einen Gegner, verwandelt sich dieser quasi in einen willenlosen Soldaten, der auf seine eigenen Kollegen losgeht. So bleibt euch unter Umständen eine Menge Arbeit erspart und durch die offensichtliche Verwirrtheit unter euren Feinden Zeit für das Wesentliche.

27.02.2005 : Marc Heiland