Test: Project: Snowblind

Jeder Schuss ein Treffer!?
Dieses Wesentliche besteht in der Bewältigung der insgesamt achtzehn großen Missionsareale. Zu Beginn erhaltet ihre eure Aufgabenziele entweder direkt von einem Vorgesetzten oder via Headset. Doch wer nun denkt, dass es damit getan sei, der irrt sich gewaltig. Dank etlicher geskripteter Ereignisse und Wendungen innerhalb der Story müsst ihr euch spontan auf eine neue Situation einstellen. So bricht schon mal ein Panzer durch eine Barriere oder treffen Helikopter mit Verstärkung oder Zielsuchbomben ein und lassen den sicher geglaubten Sieg in weite Ferne rücken.

Dank clever verteilter Schutzmöglichkeiten und stationärer MGs, könnt ihr wenigstens für einige Sekunden euer Leben erleichtern. Ansonsten beherrscht die brachiale Action euer Soldatendasein nahezu pausenlos. Und das ist auch gut so. Denn was gäbe es Langweiligeres, als stundenlang über irgendwelche Korridore und durch Schächte zu laufen, ohne einen Gegner zu sehen. Und so setzt Project: Snowblind weniger auf Herzschlagmomente (die es trotzdem ab und an gibt), als auf kompromisslose Gefechte. Durch die recht schlau agierende KI wird euer Vorhaben manches Mal zu einem Höllentrip. Denn auch eure Widersacher haben im Ausbildungslager aufgepasst. So suchen sie Schutz, bilden Gruppen oder versuchen eure Schwächen auszumachen. Leider hält aber auch diese KI nicht permanent das gleiche Level. Alles in allem gibt es aber nicht viel an der Gegner-Intelligenz zu mäkeln. Auch die eigenen Kollegen machen ihren Job nicht unbedingt schlecht. Manchmal setzt ihr Grips zwar kurzweilig aus. Doch meistens sind sie auf der Höhe des Geschehens und bieten euch gute Unterstützung.

Die Aufgaben, welche innerhalb der Level zu erfüllen sind, dürften euch aus zahlreichen anderen Genre-Vertretern hinlänglich bekannt sein. Mal sollt ihr eine Basis des Gegners infiltrieren. Dann wieder fehlgeleitete Geschütztürme ausschalten. Oder auch einen Überläufer aus dem Weg räumen. Leider haben sich die Entwickler bei der Story nicht ganz so viel Mühe gegeben, wie sie es seinerzeit noch vollmundig versprochen haben. Zwar gibt es einige Identifikationsmöglichkeiten mit dem Helden. Doch bleibt die Story weit hinter der Action zurück. Die Spannung, die Project: Snowblind aufbaut, nährt sich eindeutig nicht aus der Handlung, sondern vielmehr aus dem auf dem Bildschirm Präsentierten.

27.02.2005 : Marc Heiland