Test: Pariah

Bang Boom Bang
Shootertypisch steuert man den Protagonisten aus der Ego Perspektive durch vielzählige Areale. Von riesigen Aussenlevels bis zu verwinkelten Gängen wird der Spieler von seinen Gegnern durch unzählige Szenarien gehetzt. Die Steuerung wurde sehr konventionell gehalten und orientiert sich an der Konkurrenz. So dienen die beiden Analogsticks zum Laufen und Umhersehen während man mit der R-Taste einen Schuss mit der geführten Waffe auslöst. Durch klicken des linken Analogsticks geht der Protagonist in die Hocke um sich durch enge Lüftungsschächte zu quetschen. Die A-Taste löst einen Sprung aus, um beispielsweise Kistenstapel zu erklimmen.

Trotz seiner Tätigkeit als Arzt ist `Jack Mason´ alles andere als wehrlos, während seines Abenteuers findet er sehr schnell zahlreiche Schießprügel, welche es geschickt gegen die feindliche Überzahl einzusetzen gilt. War es in letzter Zeit Gang und Gebe in Shootern nur eine begrenzte Waffenanzahl bei sich zu tragen gestaltet sich Pariah in diesem Punkt eher „Oldschool“. Dem Spieler ist keine Grenze gesetzt wie viel Waffen er mit sich führt und einsetzen möchte. Anfangs nur mit einer so genannten Knochensensäge sowie einem Maschinengewehr ausgerüstet, befinden sich bald verheerende Waffen wie ein Granatwerfer oder eine Shotgun im Arsenal unseres furchtlosen Arztes. Jede Waffe ist in 3 Stufen aufrüstbar – So findet der Spieler in den riesigen Levels so genannte `Artefakte´ welche in die Waffen eingesetzt werden können um diese zu verstärken. Der Granatwerfer mutiert im laufe der Spielzeit zu einem tödlichen Fernzünder wohingegen das Maschinengewehr panzerbrechende Munition verschießt und in seiner Streuung verringert wird. Dieses Aufleveln der Waffen stellt sich als sehr motivierend heraus und lädt zum fröhlichen ausprobieren der neuen Funktionen ein. Ausgewählt werden die zahlreichen Waffen durch ein sehr übersichtliches Ringmenü, ähnlich vergangener Turok- Spielen. Durch Druck auf die Y-Taste wird das Ringmenü eingeblendet, nun muss man nur noch den linken Stick in die gewünschte Richtung drücken um die gewünschte Waffe auszuwählen. Das gewährleistet einen sehr schnellen Waffenwechsel in hitzigen Schussgefechten.

Durch den geschickten Einsatz der Havoc-Engine (Physikengine) werden die Auswirkungen der Waffen sehr eindrucksvoll dargestellt. Durch eine wohlplatzierte Granate kann man seine Widersacher auf einen Freiflug schicken, welcher sehr realistisch dargestellt wird. Auch das Levelinventar wurde den Gegebenheiten der Engine angepasst und ist vielerorts zerstörbar. So kann man riesige Brückenpfeiler durch einen Schuss zerbersten lassen, um darunter stehende Gegner von den Trümmern erschlagen zu lassen. Auch riesige Patroullien-Türme sind komplett in ihre Einzelteile zerlegbar: Diese fallen nach heftigem Beschuss komplett in sich zusammen und begraben die bemitleidenswerten Bösewichter unter sich. Dadurch gestalten sich die Schussgefechte sehr dynamisch und offen – man ertappt sich immer wieder dabei neue Strategien auszuprobieren um die KI-Soldaten ins Jenseits zu schicken.

Abgesehen von den Schussgefechten findet die imposante Physik-Engine jedoch kaum Verwendung. Rätsel sind in `Pariah´ nicht vorhanden, man ballert sich „straight“ durch unaufhörliche Gegnermassen. Hier hätte dem Spiel einige Abwechslung in Form von Rätseln gut getan, gerade in Verbindung mit der Havoc-Engine wären hier einige Kopfnüsse möglich gewesen wie bereits
Half Life 2 ausführlich demonstrierte.

07.05.2005 : Dominik Koch