Test: FIFA 10

Das Stichwort lautet 360°
Dank verbesserter Ballphysik und einem dynamischeren Spielfluss setzte FIFA im vergangenen Jahr neue Maßstäbe in realistischer Spielmechanik. Diese Entwicklung versucht EA mit FIFA 10 mit der neuen 360-Grad-Steuerung fortzusetzen. War es bisher lediglich möglich, sich in acht verschiedene Richtungen zu bewegen, erlaubt der Analogstick eures Gamepads nun vollkommene Bewegungsfreiheit. Und das spürt man:

Besonders verbessert hat sich die Ballkontrolle. Man hat seine Spieler jederzeit vollkommen im Griff und kann blitzschnell kombinieren. Die neue Steuerungsmechanik ermöglicht ebenfalls präzisere Abspiele. Daraus ergeben sich völlig neue Spielsituationen sowie ein authentischer und sehr flüssiger Spielablauf. Die erhöhte Bewegungsfreiheit verlangt allerdings eine stark veränderte Spielweise. Lange Sololäufe über die Außenbahnen sind nur noch bedingt und mit wirklich schnellen Spielern möglich. In Strafraumnähe bedarf es schon einer ganzen Menge Geschick, den gegnerischen Verteidiger zu überlaufen, um eine gezielte Flanke herein schlagen zu können.

Das liegt allerdings auch am deutlich intensiveren Zweikampfverhalte. Wurde im Vorgänger schon heftig mit den Armen gearbeitet, bedarf es nun noch mehr Durchsetzungsvermögen um den Ball zu behaupten und abzuschirmen. Häufig gehen die Rangeleien dem Unparteiischen zu weit, so dass auf Freistoß entschieden wird. Hin und wieder wirkt das etwas kleinlich. Der Spielfluss wird so etwas gehemmt. Allerdings können Freistöße in entsprechenden Situationen nun endlich schnell und ohne Zwischensequenz ausgeführt werden, während der Schiri Karten ohne größere Verzögerung zeigt. So gewinnt das Spiel wiederum an Dynamik. Nur bei Einwechslungen muss eine unverständlich lange Ladepause eingelegt werden.

Die Spielgeschwindigkeit scheint im Vergleich zum Vorgänger an Tempo gewonnen zu haben, kann bei Bedarf allerdings auch herunter oder herauf geschraubt werden. Insgesamt kann aus drei Stufen gewählt werden, wobei die „normale“ Geschwindigkeit in unseren Augen die beste Spielbalance bietet.

24.09.2009 : Michael Keultjes