Test: FIFA 10

Weniger Abseits, mehr Spielkultur
Einer Frischzellenkur wurde auch die überarbeite Ballphysik unterzogen. Dies macht sich besonders stark beim Passspiel bemerkbar, da der Ball wesentlich schneller durch die Reihen läuft und damit einen flotteren Spielablauf ermöglicht. Messerscharfe Flanken sorgen gleichzeitig für ein gefährlicheres Spiel über die Flügel. Allerdings rutschen die hohen Bälle den Spielern unserer Meinung nach ein wenig zu häufig über den Spann, um dann gefährlich in Richtung Tor zu segeln.

Echte Schüsse können nun präziser in Richtung Tor gefeuert werden, wobei auch die Schussstärke besser dosierbar ist. Das kommt speziell bei Freistößen zum Tragen. Für Profis sind Standarts nach wie vor eine gefährliche Waffe. Das Tricksystem wurde wiederum nahezu vollständig vom Vorgänger übernommen und ist weiterhin ein optisch ansprechendes und ergänzendes Spielelement.

Richtig gut gefallen hat uns die verbesserte Intelligenz der computergesteuerten Mit- und Gegenspieler. Angreifer laufen sich wesentlich besser frei und seltener ins Abseits. So ergeben sich neue Räume und vielfältige Spielsituationen. Auch in der Verteidigung wird gute Arbeit geleistet, hier macht sich abermals das verbesserte Zweikampfverhalten bemerkbar. Im Zusammenspiel mit dem Keeper werden jedoch häufig dicke Böcke geschossen, die schnell zu unnötigen Toren führen. Auch bei Eckbällen hätten wir uns sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung eine bessere Zuordnung gewünscht(ein Kopfballungeheuer wie Michael Ballack hat bei einem Eckball nun wirklich nichts im Mittelfeld zu suchen).

Spätestens auf der Schwierigkeitsstufe „Legende“ feuern spielstarke Teams wie Barcelona oder Real Madrid ein wahres Kombinationsfeuerwerk ab, während schwächere Teams eher auf Konter, eine stabile Verteidigung und hart geführte Zweikämpfe setzen. Eine authentische Sache, wie wir finden.

Die Torhüter hinterlassen insgesamt einen soliden Eindruck. Hin und wieder kommt es noch immer zu unnötigen Patzern. So laufen die Keeper oft zu früh aus ihrem Kasten, was mit gefühlvollen Lupfern bestraft wird. Bei Freistößen und Distanzschüssen werden Bälle zudem regelmäßig vor die Füße des schussbereiten Gegners oder unsinnigerweise zur Ecke abgeklatscht. Im Großen und Ganzen sind die Männer zwischen den Pfosten jedoch ein sicherer Rückhalt.

24.09.2009 : Michael Keultjes