Test: FIFA 10

Gelbe Karte für die Präsentation
Trotz der riesigen spielerischen Verbesserungen ist auch bei FIFA 10 nicht alles Gold was glänzt. Speziell aus grafischer Hinsicht werden sich die ein oder anderen wohl mehr von der Fußballsimulation erhofft haben. In diesem Zusammenhang konnte FIFA in den vergangenen Jahren nämlich deutlich mehr Pluspunkte sammeln. Zwar wird optisch noch immer ein hübsches Spiel präsentiert, abgesehen von einigen neuen Animationen fehlt von echtem Fortschritt allerdings jede Spur. Besonders auffallend wird dieser Umstand bei Betrachtung der Spielergesichter. Abgesehen von wenigen Ausnahmen lässt sich hier nämlich sowohl Qualität, als auch Quantität vermissen. Das Macht PES 2010 selbst in der Demo-Fassung besser(dort ist beispielsweise die gesamte deutsche National Elf mit lebensechten Gesichtern ausgestattet). Immerhin läuft das Spiel butterweich über den Bildschirm(mal abgesehen von den ruckelanfälligen Einlaufsequenzen und Replays!!!).

Noch weniger Freude bereitete uns die Gesamt-Präsentation des Spiels. Von TV-reifem Fußball kann wirklich keine Rede sein. Während die Stadien noch einigermaßen schick daher kommen, und Wettereffekte wie Schnee oder Regen für ein wenig Abwechslung auf dem Spielfeld sorgen, verdienen das Publikum und die Jubelanimationen die Bezeichnung „grausam“. Auf den Rängen befindet sich eine graue Suppe aus detailarmen Polygon-Püppchen, während sich die Spieler nach einem Torerfolg noch immer gerne kollektiv im Tornetz verheddern. Das alles drückt doch sehr auf die Stimmungsbremse.

Einen glatten Platzverweis zeigen wir den beiden deutschen Kommentatoren – weiterhin bestehend aus Sebastian Hellmann und Tom Bayer. Einerseits haben es kaum neue Texte ins Spiel geschafft, andererseits werden Eckbälle häufig mit Einwürfen verwechselt, während sich der gute Tom Bayer einen Jux daraus macht, Spielernamen mit unterschiedlicher Betonung auszusprechen. Aber Electronic Arts ist ja großzügig und bietet andersprachige Sprachpakete zum kostenpflichtigen Download an(die reinste Frechheit!). Hier muss sich im nächsten Jahr etwas ändern. Immerhin kommen Jubel und Stimmungen(Pfeifkonzert etc.) der Fans besser zur Geltung, ein wenig mehr Gesänge und Anfeuerungsrufe hätten wir uns aber dennoch gewünscht.

24.09.2009 : Michael Keultjes